Zwei Drittel der Mitarbeitenden in Deutschland glauben, dass eine Vier-Tage-Woche nicht funktionieren wird
Deutschland ist bekannt für seine starke Arbeitsmoral und seine effizienten Mitarbeitenden und hat in den letzten Monaten und Jahren Pionierarbeit für ein neues Konzept in der Arbeitswelt geleistet: die Vier-Tage-Woche. Es gibt viele Gründe, warum einige Unternehmen in Deutschland diese Abkehr von der traditionellen Fünf-Tage-Struktur in Erwägung ziehen, dazu gehören:
- Eine bessere Work-Life-Balance: Fachkräfte auf der ganzen Welt – auch in Deutschland – streben nach einer besseren Work-Life-Balance, bei der sie mehr Zeit mit ihrer Familie, für Hobbys und ihr persönliches Wohlbefinden haben. Die meisten Arbeitgeber*innen unterstützen Variationen der Work-Life-Balance, um eine glückliche und gesunde Belegschaft aufzubauen
- Ein Mangel an Arbeitskräften und Talenten: Laut Reuters gibt es in Deutschland schätzungsweise 700.000 unbesetzte Stellen. Eine Vier-Tage-Woche könnte als verlockender Vorteil die Anziehungskraft auf Talente erhöhen und gleichzeitig Mitarbeiter*innen an das Unternehmen binden und ihre Arbeitszufriedenheit steigern.
- Höhere Produktivität: Theoretisch könnten sich Mitarbeitende während ihrer Arbeitszeit besser konzentrieren und effizienter arbeiten, wenn sie sich auf ein höheres Maß an Ruhe und Erholung freuen können. Dies könnte dazu beitragen, die Zahl der Krankheitstage zu verringern und die Arbeitsmoral zu verbessern
Vier-Tage-Wochen in Deutschland – machbar oder problematisch?
Laut einer aktuellen Umfrage im Auftrag von XING glauben zwei Fünftel (40%) der Mitarbeiter*innen in Deutschland, dass eine Vier-Tage-Woche bei annähernd gleichbleibender Wochenarbeitszeit die Attraktivität eines Unternehmen erhöhen würde.
Aber nur ein Drittel (30%) glaubt, dass dieses Modell mit reduzierten Arbeitszeiten und vollem Gehalt innerhalb der nächsten fünf Jahre funktionieren könnte. 66% der Befragten, die das Modell für undurchführbar halten, glauben, dass der Mangel an Arbeitskräften und Talenten das größte Hindernis darstellt.
„Wir brauchen einen realistischen Blick auf die wirtschaftliche Lage, die Situation auf dem Arbeitsmarkt und den oft begrenzten Handlungsspielraum, der sich daraus für Unternehmen ergibt… Die deutschen Mitarbeiter*innen sind sich dieser Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit und den daraus resultierenden Schwierigkeiten weitgehend bewusst.“
Thomas Kindler, Manager bei XING
Die Umfrage unterscheidet auch zwischen Altersgruppen und zeigt, dass die Skepsis gegenüber der Vier-Tage-Woche mit dem Alter zunimmt:
- 44% der 18- bis 29-Jährigen halten das Modell für machbar
- 38% der 30- bis 39-Jährigen glauben daran
- 31% der 40- bis 49-Jährigen glauben daran
- 18% der über 50-Jährigen glauben das Gleiche
Dies könnte darauf hindeuten, dass der große Wandel zwar nicht bald eintritt, aber die Führungskräfte und Mitarbeitenden der Zukunft die Dinge anders sehen könnten.
Die größten Herausforderungen für die Vier-Tage-Woche
Laut der XING-Umfrage gibt es Kernprobleme rund um die Vier-Tage-Woche in Deutschland. Von den 66% der Befragten, die das Modell nicht für machbar halten:
- 65% sagen, dass es in Deutschland nicht genug Arbeitskräfte gibt, damit das Modell funktioniert
- 52% glauben, dass das Modell für Arbeitgeber*innen finanziell nicht tragbar ist
- 49% glauben, dass das Modell die Arbeitsbelastung an den verbleibenden Tagen erhöhen würde
- 44% glauben, dass das Modell in der aktuellen Wirtschaftslage vor Herausforderungen stehen würde
Wie Personalvermittler*innen Unternehmen helfen können
„Jedes Unternehmen sollte für sich selbst entscheiden, ob die Vier-Tage-Woche machbar ist oder nicht. Viele stoßen hier jedoch an ihre geschäftlichen Grenzen, weil ihnen die Ressourcen fehlen.“
Thomas Kindler, Manager bei XING
Wie Thomas Kindler von XING bekräftigt, liegt es an den Unternehmen selbst, ob sie eine Vier-Tage-Woche einführen wollen. Es gibt viele Möglichkeiten, wie wir Arbeitgeber*innen dabei helfen können, diesen möglichen Übergang zu erwägen und zu bewältigen:
- Gewinnung von Spitzenkräften: Wenn Arbeitgeber*innen beschließen, eine Vier-Tage-Woche zu erproben, können wir dabei helfen, dies als Verkaufsargument für potenzielle Bewerbende zu nutzen. Personalberatungen sind letztendlich in einer viel stärkeren Position, um Unternehmen (schnell) mit Top-Talenten in Verbindung zu bringen, die für sie geeignet sind, da sie über umfangreiche und einzigartige Bewerbernetzwerke verfügen. Diese Netzwerke umfassen passive und aktive Kandidat*innen, von Generalist*innen bis hin zu Spezialist*innen für alle Funktionen und Sektoren
- Allgemeines Recruitmentmanagement: Laut LinkedIn sind 70% der Arbeitnehmer*innen weltweit passive Kandidat*innen, die nicht aktiv nach einer neuen Stelle suchen aber 94% der passiven Kandidat*innen sind offen für neue Stellenangebote. Daher ist es für Unternehmen, die diese Kandidat*innen anziehen und begeistern wollen, wichtig, ihre Stellenangebote so überzeugend und attraktiv wie möglich zu gestalten. Agenturen können Stellenbeschreibungen mit einer überzeugenden Geschichte verfassen, die die Vorteile der Arbeit für das Unternehmen hervorhebt.
- Change Management: Das Vier-Tage-Modell erfordert wahrscheinlich eine gewisse Umstrukturierung der Mitarbeitenden eines Unternehmens. Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass Personalberater*innen nur neue Einstellungen unterstützen – wir können auch helfen, die Strukturen der Mitarbeitenden strategisch zu betrachten und zu verbessern.
- Marktexpertise: Unternehmen können sich für eine kostenlose Beratung mit uns in Verbindung setzen, auch wenn sie noch nicht mit dem Einstellungsprozess begonnen haben. Wir haben einen einzigartigen Einblick in den Personalvermittlungsmarkt in ganz Deutschland, so dass wir auf der Grundlage unserer eigenen täglichen Gespräche mit Kandidat*innen und anderen Unternehmen sowie durch unseren Zugang zu Daten und Ressourcen Expertise bieten können.
Wenn Sie das Vier-Tage-Arbeitszeitmodell oder andere Fragen zur Einstellung von Mitarbeitenden besprechen möchten, können Sie sich mit unserem Formular unten in Verbindung setzen.